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Die Mädchen und Jungen konnten vorab ihre Wünsche und Vorstellungen äußern.

Markgrafenheide. Ganz begeistert klettern die Mädchen auf dem Klettergerüst umher, hangeln sich wagemutig von der einen zur anderen Seite. Ausgelassen lachend testen sie auch gleich die Belastbarkeit des Trampolins. Zu viert hüpfen sie darauf um die Wette. Sie sind so zufrieden mit den neuen Spielmöglichkeiten, dass sie sich kaum für wenige Sekunden davon abbringen lassen. „Das ist richtig toll. Wir werden jeden Tag hier sein", berichten sie grinsend zwischen zwei Sprüngen.
Die Nachricht vom neuen Spielplatz vor dem Heidehaus hat sich unter den jüngsten Bewohnern Markgrafenheides verbreitet wie ein Lauffeuer. Auf dem benachbarten Netto-Parkplatz hört man bereits einen kleinen Jungen seine Mutter fragen, ob sie jetzt endlich zu „dem Spielplatz" gehen könnten.
Die Kinder von Markgrafenheide hatten im Vorfeld die Möglichkeit, ihre Wünsche und Vorstellungen zu äußern. Auf einem langen Wunschzettel konnten sie diese niederschreiben und sich somit an der Gestaltung des Spielplatzes beteiligen. Ein häufig genannter Wunsch war eine Möglichkeit zum Klettern, welche die Kinder nun auch bekommen haben. „Wir wollten die Kinder mit einbeziehen. Sie sind es ja, die hier spielen werden", erklärt Bernd Lengies, Vorsitzender des Bauausschusses. Vorher hätte es gar keine Spielplätze im Ortsteil gegeben, so Lengies. Lediglich die der Hotel- und Campinganlagen, aber keine für die ortsansässigen Kinder.
An diese Zeit ohne Spielplatz erinnern sich auch die 17-jährigen Lukas Gerlach und Ole Hempel, die beide in dem Ortsteil aufgewachsen sind. „Hier war nichts. Wir haben uns auf dem Netto-Parkplatz oder anderswo im Ortsteil getroffen und geskatet, aber das war auch keine wirkliche Alternative. Außerdem nervte es die Anwohner", berichten die Jugendlichen. Umso intensiver setzten sie sich nun dafür ein, dass es die Generationen nach ihnen besser haben als sie selbst. Sie hatten sich aktiv an der Planung beteiligt. Nicht nur für die Kleinen, sondern auch für ihre eigene Altersgruppe ist der neue Spielplatz attraktiv, lädt zum Skaten, Tischtennis- und Basketballspielen ein. „Es wird ein richtig netter Treffpunkt werden", finden die beiden.
Bis Markgrafenheide seinen fertigen Spielplatz begrüßen konnte, war es ein langer und auch steiniger Weg. Begonnen hatte es 2011, als das Fehlen eines Spielplatzes in Markgrafenheide in der Spielplatzkonzeption der Hansestadt Rostock als Defizit erkannt wurde. Mit einer Unterschriftenaktion der Bewohner im Jahre 2014 kam erstmalig Bewegung in die Angelegenheit. Es folgten viele Anträge und Entwürfe.
Nach jahrelangen Verschiebungen, Abstimmungen und Diskussionen mit der Hansestadt konnte 2021 der Bau des Spielplatzes endlich beginnen. „Es ist ein Weihnachtsgeschenk!", freut sich Henry Klützke, Ortsbeiratsvorsitzender von Markgrafenheide.
In der letzten Woche habe der TÜV alles geprüft und abgenommen. Trotzdem gibt es bis zur feierlichen Einweihung im Frühjahr noch einiges zu tun. Die schon länger vorhandene Skaterrampe soll aus Sicherheitsgründen ein Stück versetzt werden, der frisch gesäte Rasen muss noch wachsen. Außerdem erfolgen noch einzelne kleine Reparaturen und Restarbeiten an den schon älteren Geräten, wie zum Beispiel der Tischtennisplatte. Einige Areale sollen neu gepflastert werden. Auch eine Sitzgruppe wird in der nächsten Zeit hinzukommen. „Vieles mehr kann man sich noch hinzuwünschen. Mehr war aber bisher nicht drin", sagt Klützke. Trotzdem sind sich die Anwohner und Kinder einig, dass der Spielplatz ein Erfolg und eine Bereicherung ist. Sie sind sich sicher: „Im Sommer wird es hier richtig voll werden."

Quellenangabe: Ostseezeitung Rostock vom 28.12.2021, Seite 14, Autorin: Gina Boldt